Dynamische Aktienrente mit Doppel-Opt-Out

Dynamische Aktienrente mit Doppel-Opt-Out

Aufgrund der demographischen Alterung und des mäßigen Produktivitätswachstums sinkt die implizite Rendite des Umlageverfahrens stetig. Die gesetzliche Rente ist nicht zukunftsfest.

Die bisherige Förderung der privaten Altersvorsorge ist gescheitert. Niedrigzinsen, hohe Verwaltungskosten und mangelnde Wahlfreiheit machen die Riester- und Rürup-Rente unattraktiv.

Deutschland braucht eine nachhaltige Rentenreform. Eine solche Reform muss fünf Anforderungen genügen:

1. Rente demografiefest machen 
2. Reformkosten gerecht verteilen
3. obligatorische Mindestsicherung festigen
4. Beitragsäquivalenz wahren
5. Raum für individuellen Vermögensaufbau schaffen

Unsere auf den schrittweisen Ausbau der Kapitaldeckung abzielende Dynamische Aktienrente mit Doppel-Opt-Out erfüllt diese Anforderungen. Unser Vorschlag beruht auf mehreren Bausteinen:

  • schrittweise Einführung der Kapitaldeckung
  • erster Opt-Out: nur Mindestsicherung verpflichtend
  • zweiter Opt-Out: Mindestsicherung durch private Anbieter

Eine nachhaltige Rentenreform führt vorübergehend zu höheren Kosten, da neben dem Aufbau der Kapitaldecke die bestehenden Umlageansprüche aktueller und baldiger Rentner finanziert werden müssen.

Unsere Simulationsrechnung schätzt die bis 2080 anfallenden Übergangskosten auf 31 bis 49 % des heutigen Bruttoinlandsprodukts. Die wissenschaftliche Literatur und die Erfahrungen anderer Länder illustrieren, dass die Übergangskosten gerecht verteilt werden können.

Der Verkauf der drei großen ehemaligen Staatsmonopolisten Telekom, Post und Bahn würde eine Anschubfinanzierung in hoher zweistelliger Milliardenhöhe ermöglichen.

Alle weiteren anfallenden Reformkosten können unter Wahrung der Schuldenbremse etwa hälftig durch die Ausgabe zweckgebundener Staatsanleihen und ergänzend durch die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters und Quersubventionen aus dem Bundeshaushalt finanziert werden.

Zum Policy Paper.

Erschienen bei: IREF. Mitautor: Kalle Kappner

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